Sonntag, 15. Januar, 2023 Aus dem Bereich: Thema Waffen
Droht dem deutschen Waffengesetz eine Verschärfung?
Das deutsche Waffengesetz (WaffG) gilt als eines der strengsten. Immer wieder erfährt es Verschärfungen, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu schützen – allerdings sehr zum Ärger derer, die gewissenhaft dem Schützensport nachgehen. Nun ist eine erneute Verschärfung in der Diskussion, über die wir Sie an dieser Stelle informieren.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser eröffnet eine erneute Debatte
Wenn es nach der Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) geht, erfährt das deutsche Waffenrecht schon bald eine Neuerung. Im Besonderen geht es dem Innenministerium um halb automatischer Schusswaffen, welche in Zukunft verboten werden sollen. Doch damit nicht genug: Ebenso stehen Schreckschusspistolen und Armbrüste auf der Abschussliste. Diese sollen nur noch, so ist es dem Gesetzentwurf zu entnehmen, mit einem Waffenschein erwerbbar sein. Weiterhin sieht der Entwurf die Vergabe der Waffenlizenzen strenger kontrolliert werden.
Zum aktuellen Zeitpunkt braucht es lediglich eine Waffenbesitzkarte, wenn Sie eine Schreckschusspistole erwerben möchten. Für eine Armbrust braucht es nicht einmal das, wenn Sie das 18. Lebensjahr vollendet haben.
Christian Lindner spricht sich gegen Verschärfung aus
Anders als Nancy Faeser blickt der Bundesvorsitzender der FDP Christian Lindner auf die Thematik. Er spricht sich deutlich gegen den geplanten Gesetzesentwurf aus, wie der »Spiegel« berichtet. Seiner Ansicht nach müsse man zunächst die derzeitigen Regelungen und Waffenrechtsänderungen angehen, die in den letzten Jahren verabschiedet wurden.
Welche Auswirkungen hätte eine Verschärfung?
Sollte der Gesetzesentwurf verabschiedet werden, würde dieser dazu führen, dass »halbautomatischen kriegswaffenähnlichen Schusswaffen« nicht mehr so leicht wie bisher zugänglich sind. Nach aktuellem Stand sind hiervon 225.000 Stück in Deutschland im Umlauf, davon 60 Prozent in privaten Haushalten. Ähnlich sieht es aus, wenn Schreckschusspistolen und Armbrüste nur noch mit einem Waffenschein erwerblich gemacht werden. Weiterhin könnte es viele Menschen abschrecken, wenn sie in Zukunft die Ausstellung des ärztlichen oder psychologischen Gutachtens selbst zahlen müssten bzw. schon ungeeignete Personen vorab aus dem Verkehr ziehen, die nicht den Vorgaben entsprechen.
Warum über eine Verschärfung des Waffengesetzes diskutiert wird
Aktuelle Geschehnisse sorgten und sorgen immer wieder für Diskussionsbedarf. Für den jetzigen Ruf nach einem strengeren Waffengesetz sind die Vorkommnisse in der Silvesternacht von 2022 auf 2023 verantwortlich.
In der Nacht kam es in mehreren deutschen Städten zu entgleisten Angriffen auf Polizei und Feuerwehr. Sie wurden massiv mit Böllern und Raketen attackiert, Einsätze wurden behindert.
Selbst ein Komplettverbot aller Waffen inklusive Armbrust, Bogen und Schreckschuss wird es nicht verhindern dass mit dann illegalen Waffen Verbrechen und Morde begangen werden. Diesen Zusammenhang haben unsere Politiker noch nicht verstanden.