Dienstag, 12. März, 2024 Aus dem Bereich: News
Jan Böhmermann kritisiert die Jagd – und sorgt für Skandal
Zwei Dinge sind keine große Neuigkeit: Das deutsche Waffengesetz (WaffG) gilt als eines der strengsten der Welt und Satiriker Jan Böhmermann sorgt mit seinen Auftritten immer wieder für Aufsehen. In einer seiner Sendungen treffen beide aufeinander.
Böhmermann gegen die Hobby-Jägerschaft
Es ist der 1. März, als sich Jan Böhmermann (43) im „ZDF Magazin Royale“als Jäger inszeniert. Sein Ziel ist es, das Thema Jagd zu beleuchten. Wenn Sie ihn kennen, wissen Sie, dass seine Beiträge eher kritischer Natur sind. Neben den positiven Aspekten, wie der Sicherung des Naturschutzes, in dem Wild reduziert wird und für Fleisch gesorgt wird, welches nicht aus der Massentierhaltung stammt, gibt es auch einige Dinge zu beanstanden.
„In Deutschland haben immer mehr Menschen einen Jagdschein – aktuell sind es mit fast 436.000 Menschen so viele wie noch nie„, berichtet er in der Sendung. Von diesen mehr als 430.000 Menschen sind allerdings nur rund 1.000 Menschen als Berufsjäger tätig. Diese Aussagen stützt er auf einen „Tagesschau“-Bericht. Der große Kritikpunkt sei dabei, dass diese in der Regel nicht ausreichend ausgebildet sind, um im eigentlichen Sinne zu jagen. Ganz klar stehen somit Hobbyjäger im Fokus, die mehr um des Schießens willen einen Jagdschein machen. Solche, die „mit der Wumme in den Wald gehen und zusammen ein paar Leben auslöschen„.
Problem Nummer zwei: Wer darf einen Jagdschein besitzen?
So zitiert er weiterhin einen Bericht der ‚taz‘, die darauf aufmerksam macht, dass nicht nur Sportschützen, die es im Herzen sind, ein Hobby als Schützen oder Jäger anstreben, sondern auch Rechtsextreme.
Doch auch Hobbyjäger stehen in der Kritik – vor allem die Tradition in der Adelsschicht. Jüngst macht der Freiherr von Rotenhan von sich reden, welcher im ehemaligen Ostritzer Klosterwald zur Jagd aufruft. Während dieser soll es zu keiner regelkonformen Jagd gekommen sein. Vielmehr seien die Schüsse nicht gezielt abgegeben worden und Muttertiere seien dabei ohne ihre Jungtiere geschossen worden. Dies sei allerdings kein „deutsches“ Problem, denn in anderen Ländern braucht es nicht einmal einen Jagdschein, während dort sogar geschützte Tierarten getötet werden, um als Statussymbol zu enden.
Auftritt zieht Konsequenzen nach sich
Auch wenn viele Zuschauer dem Satiriker zustimmen, so gibt es auch die, die seinen Auftritt kritisch sehen. Das betrifft nicht einmal die Verkleidung als Jäger, sondern den Handtieren mit einem Gewehr. Laut Medienberichten soll es einige Zuschauer gegeben haben, die die Polizei alarmierten.
Diese müsse nun prüfen, um welche Art von Waffe es sich handelt und ob möglicherweise ein Verstoß gegen das Waffengesetz vorliegt. Ein entsprechendes Ermittlungsverfahren gäbe es allerdings noch nicht.
ZDF äußert sich
Mittlerweile hat das ZDF eine Stellungnahme zu dem Fall abgegeben und dementiert den Einsatz einer echten Waffe. Bei dem Gewehr soll es sich um ein „nicht funktionsfähiges, nicht geladenes Deko-Gewehr“ gehandelt haben. Aus diesem Grund braucht es keine Genehmigung oder andere Vorkehrungen.
Zudem wurde das geliehene Deko-Gewehr für eine Sendung verwendet – an dieser Stelle greift auch nicht das Waffengesetz (§ 42a Nr. 1). Die Schüsse seien digital hinzugefügt worden. Sowohl das ZDF als auch die Produktionsfirma dementieren auch, dass es polizeiliche Ermittlungen laufen.